«Ich möchte auch anderen Geflüchteten ein Gefühl von zuhause geben»

Zoya El-Miari, Betreuerin mit Fokus Animation in der Kollektivunterkunft Schärenmoos der AOZ

Zoya El-Miari

«Ich bin selbst zweimal geflüchtet: zuerst als Palästinenserin in den Libanon und dann als Ukrainerin in die Schweiz. Nun bin ich seit dreieinhalb Jahren hier.

Ich habe hier einen sicheren Raum gefunden, der mir das Gefühl vermittelt, zuhause zu sein. Dieses Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit möchte ich auch anderen Geflüchteten näherbringen – das ist der Kern meiner Arbeit bei der AOZ.

Ein schönes Erlebnis war das Organisieren des Sommerfestes mit den Bewohner*innen. Es war ein echtes Gemeinschaftsprojekt: Die Menschen kochten ihre kulturellen Gerichte, die Kinder halfen bei der Dekoration, und wir tanzten, lachten und spielten zusammen auf Trommeln. 

Wir wurden von einem Kurzfilm über unsere gemeinsamen Erinnerungen berührt, und seitdem tanzen wir weiter, wo immer wir sind, und spüren einen lebendigen Spirit. Jemand sagte, dass sie nun das Leben wieder im Zentrum spüre, und in diesem Moment wurde mir klar, warum bei der AOZ bin: um Räume zu schaffen, in denen Menschen wieder träumen und zusammengehören können.

Es ist uns wichtig, dass unsere Bewohner*innen untereinander und mit der Zürcher Gesellschaft durch Vereine und Organisationen in Verbindung treten.

 Ich sehe mich als Brücke zwischen den Menschen. Auch zwischen den Bewohner*innen der Kollektivunterkunft Schärenmoos. Mein Vater ist Palästinenser, meine Mutter Ukrainerin. Mit all den Sprachen, die mir mein Hintergrund mitgegeben hat, kann ich Menschen nicht nur auf der Verstandsebene, sondern auch emotional erreichen. Das ist viel wirksamer.

Eine Ukrainerin sagte einmal zu mir: «Das ist hier wie eine Familie in der Unterkunft.» Es ist enorm wichtig, dass sich die geflüchteten Menschen zugehörig fühlen. So sind sie motiviert, ihren Lebensweg in der Schweiz zu finden.»

Zoya El-Miari, Betreuerin mit Fokus Animation in der Kollektivunterkunft Schärenmoos der AOZ